Anders als erwartet...

Bei den „Highs und Lows“ auf der Alm ging’s ordentlich rund: Da gab’s neue Abenteuer, die uns mehr auf Trab hielten als ein wilder Berglauf, und die ein oder andere Überraschung, bei der selbst der Almöhi schlucken musste. Natürlich haben wir auch ein paar heimische Bequemlichkeiten gegen ein bisschen Alm-Romantik getauscht. Aber ehrlich gesagt, die kleinen Sachen – wie ein ordentliches Feuer oder ein kuscheliges Schaf, das sich auf den Schoß setzt – wurden plötzlich zu den wahren Luxus-Gütern des Lebens!

Alm-Perlen

da Kiamin

Nach Tagen, an denen wir wie ein nasser Sack in den Bergen unterwegs waren,ist der Kamin die einzige „Alm-Beauty-Behandlung“, die einem noch fehlt. Da wird selbst der hartgesottenste Bergsteiger zum glücklichen Kuschelmonster!

da Ausblick

Es ist, als ob die Berge dir freundlich auf die Schulter klopfen und sagen: „Mach dir keinen Kopf, hier oben zählt nur die Ruhe und Schönheit! Da wird selbst der anstrengendste Tag zur Nebensache, wenn du in die Weite schaust und die Kulisse der Natur genießen darfst.

die Bergschua

Die wahren Helden, die dich durch Matsch und über Steine schleppen. Sie machen den Unterschied zwischen einem epischen Abenteuer und einem chaotischen Absturz!

Kälbchen Nr1

Glei am ersten Tag in den Bergen ging’s gleich rund: Wir suchten die schwangere Mutterkuh, um den Fortschritt der Geburt zu überprüfen. Stattdessen fanden wir ein totes Kälbchen, das leider viel zu groß zur Welt gekommen war und an der Fruchtblase erstickt ist. Schnell deckten wir es mit Steinen zu, um es vor den neugierigen Raben zu schützen. Doch als ich in den folgenden Tagen immer wieder daran vorbeiging, war das Kälbchen plötzlich wieder freigelegt – die anderen Kälbchen hatten anscheinend ihre Erkundungstour gestartet. Der Anblick war nun alles andere als friedlich.
...Die Natur hatte ihre eigenen Pläne...

Kälbchen Nr2

Am zweiten Tag wurde ich erneut auf die Probe gestellt. Mit großen Erwartungen sollte ich zusammen mit der 10-jährigen Enkelin des Almöhis alle Kühe in den Stall treiben. Doch natürlich ging nicht alles nach Plan. Die letzte Kuh fehlte. Nach einem holprigen Weg entdeckte ich sie schließlich – nur fünf Meter entfernt. Der Blick, den wir uns gegenseitig zuwarfen, war ein Bild des Schreckens: Sie, panisch und blutverschmiert, ich, geschockt von dem Anblick, dass zwei Beine aus ihr herausragten.

Schnell rannten wir die Alm hinauf zum Öhi, damit er bei der Geburt helfen kann. Währenddessen versuchte ich, seinen Sohn zu erreichen, doch wie es der Zufall wollte, gab es keinen Empfang. Nach sechs vergeblichen Versuchen, den Berg hoch und runter zu springen und an den Almen zu funken, kamen schließlich auch die anderen Bauern zu Hilfe. Die Gastronomiealm war bestens ausgestattet mit einem Funkgerät, sodass alle Gäste das Drama live mitverfolgen konnten – während sie sich mit ihrem Bier zurücklehnten und meiner chaotischen Funkkommunikation lauschten, als wäre ich der nächste große Reality-TV-Star in der Natur! Wer hätte gedacht, dass mein hilfloses Rumgedoodel am Funkgerät die beste Unterhaltung des Tages war?

 

Die Mutterkuh, in ihrer Verzweiflung, verteidigte ihr Kalb vehement und griff alle an – bis auf Günther, den Almöhi.

Nachdem wir die Kuh gezähmt und das Kälbchen sicher in den Stall gebracht hatten, wurde uns klar, dass das kleine Kalb aufgrund der frühzeitigen Geburt( 2 Monate zu früh) und seiner Winzigkeit nach nur einer halben Stunde verstarb. Zwei Kälber in zwei Tagen – und das Drama ging weiter....

Kälbchen Nr3

Am dritten Tag ging das Chaos in die nächste Runde: Als ich im Stall das männliche Kälbchen füttern wollte, stellte ich fest, dass sein Bauch aussah wie ein aufgeblasenes Luftkissen, und das arme Ding wollte einfach nicht trinken. Es lag schwer atmend im Stroh, und der Almöhi konnte nur verzweifelt in den Po stochern, um zu checken, ob noch etwas Verdauung möglich war.

Dann kam der Tierarzt, und wir mussten das 250 Kilo schwere Kälbchen zu zweit auf den Boden wuchten. Das Wenden des Kälbchens war eher wie ein Kraftakt im Fitnessstudio. Während wir versuchten, die unzähligen Mägen zu checken und Druckmassagen zu machen, fühlte es sich mehr wie eine chaotische Fitnessübung an als eine medizinische Behandlung.

Nach einer Infusion und Massage ging das Spektakel am nächsten Tag in die nächste Runde: Wir schleiften den Esstisch in den Stall, legten das Kälbchen drauf und veranstalteten eine improvisierte Operation. Nach intensiven „Kälbchen-Massagen“ stellte sich heraus, dass der Magen Löcher hatte, die die Flüssigkeit direkt in den Körper ließ. Das Kälbchen musste eingeschläfert werden. Drei Kälbchen in drei Tagen – da war die Stimmung beim Almöhi etwa so sonnig wie der Esstisch nach der „Operation“.

Abends noch auf einen Gipfel

Natürlich hat’s in den Fingern und besonders im Hintern ordentlich gekitzelt, als wir nach den ohnehin schon 1000 Höhenmetern bergauf und 1000 Höhenmetern bergab auch noch die Berge hochkratzen wollten. Nachdem wir die Kühe um 18 Uhr gemolken hatten, konnten wir erst danach wie eine Gruppe an Bergziegen loskraxeln, um noch den Gipfel zu erreichen.

Oben angekommen, war der Ausblick im Abendlicht einfach zum Verlieben – oder zum Ausrasten, je nachdem, wie man es betrachtet. Wir haben so lange geguckt, dass uns die Sonne fast wieder auf den Kopf geknallt ist, und der Abstieg wurde zu einem echten Abenteuerpark. Aber hey, der Sternenhimmel, den wir nachts auf dem Rückweg genießen durften, war das beste Bonusprogramm. Sicher sind wir nicht nur den Gipfel, sondern auch beim Abstieg wie die unbeholfensten Bergsteiger durch die Dunkelheit getapst, aber immerhin waren wir unter den Sternen so auf der sicheren Seite wie nie zuvor! Die Berge-Therapie hat begonnen.

Kaiserschmarrn

Der Kaiserschmarrn stand natürlich auf der Larstigalm, bei der ich auch als Kellner aushelfen durfte und meinen Spaß hatte, auch auf dem Programm. Klassisch, noch selbstgemacht und einfach waaaahnsinnig guard!

Habe zufälligerweise, weil die Welt dann doch so klein ist, meinem Lehrer aus der Schule vor 10 Jahren, 3 Pfannen serviert. War natürlich eine Gaudi. 

A' bunte Truppe

Eine Herausforderung war definitiv, dass ich nicht allein mit dem Almöhi zugange war. Nein, ich habe mit einer Abspülerin für die Gastroalm und einem weiteren Worker für die Kühe zusammengewohnt. Für kurze Zeit waren wir sogar fünf Leute in einem Zimmer – wobei einer nach zwei Tagen direkt wieder abgereist ist, vermutlich vor Schock angesichts der groben Arbeit. Die Verständigung lief auch nicht unbedingt über Englisch, sondern eher über Hände, Füße und viel Improvisation. Trotzdem war's eine herrlich bunte Truppe aus Jung und Alt – und irgendwie haben wir’s geschafft, uns zusammenzuraufen.